Wenn man will, kann man dieses Schema natürlich weiterführen; mein Sprachgefühl gerät bei dem Satz mit siebener jedoch eindeutig ins Stocken.
Möglicherweise liegt der Grund für das Stocken darin, dass meine Sprachautomatik ein spezifischeres Schema bildet. Ausgehend von:
eines Autors <-- korrekt, da völlig normale Flexion
zweier Autoren <-- als korrekt empfunden, da häufig im Gebrauch
dreier Autoren <-- als korrekt empfunden, da häufig im Gebrauch
scheint mein Sprachgefühl zweier und dreier nicht bloß zum Schema Zahlwort-er zu verallgemeinern, sondern spezifischer zu <Zahlwort, das auf ei endet>-er . Damit beginnt das Holpern schon bei vierer, da vier nicht auf ei endet.
Für siebener meldet mir mein Sprachgefühl ein "falsches Wort" zurück.
Für Zahlwörter, die auf /t/ oder /d/ enden, setzt bei mir dagegen das anders gemeinte Schema ein:
dutzender Autoren
hunderter Autoren
tausender Autoren
Die Frage, was nun "richtig" sei, wird für den Leser/Hörer so einer Konstruktion wohl nicht von Interesse sein. Denn er wird sie nicht nach "richtig" oder "falsch", sondern nach dem unbewusst gebildeten Schema seines Sprachgefühls interpretieren und bewerten.
Wer nun, wie ein Kommentar zu dieser Antwort nahe legt, der Meinung ist, dass es willkürlich sei, ein Schema nur aus den zwei Fällen zweier und dreier zu bilden, vierer aber nicht mehr einzubeziehen, vergegenwärtige sich einfach mal die Häufigkeitsverhältnisse anhand von Google Books Ngram Viewer (exemplarisch zu den 2000er-Werten berechnet):
- Das Wort dreier wird knapp 7 Mal seltener verwendet als das Wort zweier.
- Das Wort vierer wird dagegen schon 96(!) Mal seltener verwendet als das Wort dreier.
Es ist also schon ein gravierender "Riss" zwischen den Verwendungshäufigkeiten von einer, zweier und dreier auf der einen und vierer, fünfer etc. auf der anderen Seite.
Einen weiteren, aber bei weitem nicht so starken Häufigkeitsabsacker gibt es von vierer zu fünfer (hier wieder exemplarisch zu den 2000er-Werten berechnet) - knapp 13 Mal seltener - , während die folgenden sechser, siebener und neuner sich alle mehr oder weniger in der gleichen Größenordnung wie fünfer bewegen - siebener etwa 1.470(!) Mal seltener als dreier.
Bemerkenswert ist auch, dass alle Google-Books-Fundstellen zu siebener im Zeitraum 1994-2000 auf eine einzige Bildschirm-Seite passen. Eine Genitiv-Verwendung findet sich darunter nicht.
Die Genitiv-Verwendung findet man aber auch nicht mal mehr für vierer, wie wiederum dieses Ngram-View für "zweier Menschen,dreier Menschen,vierer Menschen" zeigt, und zwar im ganzen Zeitraum von 1800 bis 2000:
- "Ngrams not found: vierer Menschen"
- "Ngrams not found: vierer Personen"
- "Ngrams not found: vierer Autoren"